HW39.03: Lauchernalp – Lötschenpass
Lesedauer: 5 Minuten
Nach Jahren habe ich wieder einmal eine Wanderung mit meinem Vater absolviert. Der Lötschenpass stand schon lange auf meiner bucked list, auch möchte ich ihn einmal nordseitig begehen vom Gasterental aus. Dieses Tal steht ebenfalls noch auf meiner bucked list, es muss ein wahrhaftig wunderbares Naturerlebnis sein in diesem Tal.
Ich kenne die Lauchernalp sehr gut, welche unterhalb eines grossen Naturschutzgebiet liegt. Dieses gehört zu den UNESCO-Weltnaturerbe und ist in eine einmalige alpine Landschaft eingebettet. In meiner frühen bis späteren Teenager-Zeit war ich im Winter sehr oft eine oder teils auch mehrere Wochen fürs Skifahren auf der Lauchernalp. Ich kenne sie also vor allem im Winter, umso interessanter war es für mich zu erleben, wie die Natur dort im Sommer aussieht.
Nachdem wir bei der Luftseilbahn Wiler-Lauchernalp unser Auto neben dem Parkhaus parkiert hatten, begaben wir uns auf die Luftseilbahn, welche uns auf die Lauchernalp brachte. Zuerst gabs noch eine kleine Stärkung im Restaurant bei der Bergstation. Ein Nussgipfel mit Kaffee musste sein, ehe wir mit der Wanderung starteten. Auf der grossen Terrasse des Restaurants (ehemalig benannt «Zudili») hat man eine wunderbare Aussicht in Richtung des Bietschhorns und links bis hin zur Lötschenlücke. Das Wetter war prächtig, konnte nicht besser sein.
Die Wanderung startet direkt bei der Bergstation und geht gleich steil den Berg hinauf, abschnittweise über steile Wiesen, welche im Winter das untere Pistengelände bilden. Etwa auf der Höhe P. 2020 bei Tilgi entschieden wir uns, die Route diretissima hinauf zur Stafel (P. 2108) zu verkürzen, damit wir schneller voran kamen. Es warten auf dieser Route immerhin ganze 12.4 Kilometer Wegstrecke und über 870 Höhenmeter hinauf und wieder hinunter auf uns. Unterhalb des Berghaus Lauchern (rechter Hand der Stafel) führt der offizielle Wanderweg weiter nach hinten unterhalb des Arbächnubel’s vorbei. Ab Berghaus Lauchern sah der Weg auch endlich wie ein richtiger Bergwanderweg aus. Links und rechts gibt es eine einmalige, alpine Flora zu bestaunen.
Der weitere Verlauf des Wanderwegs ist nicht allzu steil, man macht aber trotzdem schön Höhenmeter und sieht spätestens im Couloir des imposanten Golmbach’s, dass man schon einige Höhenmeter bewältigt hat. Dieser Bach hat sich einen tiefen Einschnitt in den Taleinschnitt gebahnt und zeigt erstmals so richtig den alpinen Charakter dieser Route. Nun gings mit alpinem Charakter weiter eine Kiesrampe hoch zwischen dem Hockuchriz (P. 2593) und Schwarzi Simmla (P. 2612) hindurch. Hier traffen wir auf eine beachtliche Herde Schafe, worunter auch einige Schwarznasenschafe dabei waren, welche bezeichnend für diese Region sind.
Der weitere Verlauf der Route wurde immer steiniger, es boten sich auch mehrere Steinfelder mit grösseren Steinblöcken, wo man sich den Weg ein wenig suchen musste. Mit ein paar wenigen Ausnahmen, welche erhöhte Trittsicherheit verlangten, war alles in einem klassischen T2 bis T3- Gelände (SAC Skala) gut machbar, wenn man sich in alpinem Gelände schon einmal bewegt hat. Entlang des Aufstiegs zur Lötschenpasshütte kommt man immer wieder auf unglaublich idyllische Bergseen vorbei. Baden aber wohl weniger ein Thema, weil die Seen eher flach und wohl zum Baden meist zu kalt sind. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatten wir dann endlich die Lötschenpasshütte erreicht. Ein Mittagsrast hier muss unbedingt sein! Die Lötschenpasshütte hat ein sehr symphatisches Team und bietet jeden Tag eine feine Mittagskarte und sonstige kleine Leckereien.
Nach der Stärkung in der Lötschenpasshütte mussten wir schon bald den Abstieg antreten, es warteten wiederum rund 870 Tiefenmeter auf uns, welche wir noch bewältigen mussten. Die Lötschenpasshütte bietet als gut eingerichtete SAC-Hütte natürlich auch Schlafmöglichkeiten. Wir wollten aber wieder zurück auf die Lauchernalp, damit wir das letzte Bähnli noch erwischten, also mussten wir los. Der Abstieg gestaltete sich zuerst gemütlich an weiteren schönen Bergseen entlang, bis wir in den Bereich des Stierstutz (P. 2652) kamen. Dieser Abschnitt war sehr steil und schlängelte sich über enge und teils sehr abschüssige Serpentinen in Richtung Tal. Spätestens hier war klar: Gute Bergwanderschuhe und Wanderstöcke erleichern den Abstieg enorm; nicht zuletzt auch um Knie und Gelenke zu schonen.
Unterhalb von etwa 2500 m.ü.M. überquerten wir einen Bach über ein abenteuerliches, kleines Brüggli. Ab hier war es dann weniger steil. Wir kamen wieder schneller voran und auch die Tiefenmeter purzelten wieder besser. Nach etwa einer halben Stunde sind wir auf der Kummenalp (P. 2086) angekommen. Hier waren auch die ersten Autos zu sehen, die Alp ist im Sommer also auch motorisiert erreichbar. Der Wanderweg von der Kummenalp hinüber zur Hockenalp (P. 2055) forderte nochmals ein paar Höhenmeter hinauf. Der Weg bahnt sich schön dem Gelände entlang, es ging also immer wieder ein wenig hinauf und hinunter. Dieser Abschnitt ging nochmals richtig an unsere Substanz, hatten wir doch schon einige Höhenmeter wie Kilometer auf unserem Buckel. Auf dem Weg kreuzten wir einige Mountainbiker, der Weg wird also auch rollend begangen, deswegen Bitte um gegenseitige Rücksichtnahme. Nachdem wir die Hockenalp passiert hatten, kamen wir wieder in den Bereich der Skipisten der Lauchernalp, wo wir entlang des neuen Loichi-Trail hinunter zur Bergstation Luftseilbahn Lauchernalp wanderten. Für mich als Teilzeit-Wanderer und Teilzeit-Mountainbiker war das natürlich ein Highlight, endlich mal auf diesen Flowtrail zu treffen! Schade, hatte ich mein Bike nicht dabei. Ich kann dir versichern: Dort werde ich mal runterbrettern, der Trail sah fantastisch aus!
So, nun hoffe ich, dass du die Lötschenpasshütte auch mal besuchst und mir einen Kommentar zu deinem persönlichen Erlebnis hier ganz zu unterst hinterlässt! 🙂
Route 3D

Bilder / Videos
Video 1:
Überquerung eines grossen Bachs
Video 2:
Tierische Begegnung unterwegs
Route gpx
Download GPX unter Details
Anforderungen
Kondition | ![]() 12.4 km 872 Höhenmeter 872 Höhenmeter 4 h 40 min ___________________________ |
Kraft & Technik | ![]() T2 (Bergwandern) gemäss der SAC-Wanderskala. Schweizer Wanderwegnetz, Beschilderung weiss-rot-weiss ![]() ___________________________ |
Panorama / Erlebnis | ![]() |
Tourendetails
Anreise | |
Verpflegung | |
Geheimtipps | Eine Mittagsrast in der Lötschenpasshütte des SAC lohnt sich! Es gibt viele verschiedene feine Menü’s. Zudem kann man bei der Lötschenpasshütte in einem Zelt mit Sicht auf den Nachthimmel geniessen, ein unvergessliches Erlebnis! |
Rückreise | Die Route führt vom Lötschenpass hinunter via Kummenalp und Hockenalp wieder zurück auf die Lauchernalp. Hier dein Fahrplan für die Rückreise ab Wiler (Lötschen) Talstation |
Weitere Informationen | Meine Tour in ![]() |